Samstag, 18. Januar 2014

Lebensatem

Ich fahr dann mal singen. Hierher (klick).
Wenn ich nur dran denke, lebe ich auf. Und wenn ich erst auf dem Weg bin. Und wir uns dann dort treffen.
Das erste Einatmen, der erste Ton, die ersten Klänge.
Eintauchen, Schweben, Vibrieren.
Einatmen, mit allen Fasern.
Ausatmen, aus der Tiefe heraus.
Ein und Aus und Ein und Aus. Mitten hindurch. Allezeit.
Singen eben.

Es gibt wenige Dinge, ohne die ich mir das Leben nicht vorstellen möchte. Singen ist eines davon.

Und kaum zwei Tage ist es her, dass auf berührendste Weise die Wurzeln meines Musik-Erlebens zu mir zurückkehrten. 30 Jahre hatte ich diese fast wie vergraben und vergessen. Als dann die Email in meinem Postfach landete, mir ein Bild dazu vor Augen erstand - ein kleines Mädchen mit Zopf, damals in Moskau 84, die Bilder dazu, die Lieder, die Empfindungen, all unser Sein damals - da hatte ich binnen zwei Stunden eine Reiseplanung verändert, ein paar Bahntickets gebucht, eine Handvoll Emails geschrieben, was wiederum die Reiseplanung anderer Menschen veränderte ... und nun befinden wir uns alle in einem fast verrückt anmutenden Vorfreudegefühl. Das Weißt-Du-noch unserer ersten freudig überraschten Hin-und-Her-Mails ist voller Ahnung darüber, dass es nicht nur Vergangenes ist, was wir teilen. Wir haben ja schließlich Musik geteilt, eine Kindheit lang. ... Zwei Monate noch bis zum Wiedersehen.

Und nun erstmal zwei Stunden bis zum ersten Ton.
Singen eben.



Mittwoch, 15. Januar 2014

Antennen, kurz nach außen gerichtet

"Nirgends rauschen die Laubwälder süßer und erquickender als am kahlen Strand, wo keine sind."
(Arthur Schnitzler)

Anlässlich meiner momentanen (All)Tage.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Seltenheitswert

Halb vier, alle drei sind wir aus der Schule zurück und keiner von uns hat noch etwas vor, keinen Termin, keine Verabredung. Fühlt sich so ungewohnt an. Fast als hätten wir irgendwas vergessen. (Ich weiß gar nicht, wann wir das zum letzten Mal hatten, an einem Wochentag außerhalb der Ferien. Und wann das nächste Mal sein wird, schaue ich lieber gar nicht im Kalender nach.)
Die Tochter sitzt und malt stundenlang, der Sohn spielt Schach mit seinem Computer, ich kruschtele hier und da, binde einen Blumenstrauß für eine Herzenskollegin, tackere Gummibärchen an Schülerurkunden, Töchterchen freut sich, dass sie schreddern und laminieren darf, wir räumen Weihnachtsdinge in Kisten,  ich lese Asterix-Comics vor (und stelle fest, dass die Kinder diese nicht nur auswendig kennen, sondern auch ohne hinzuschauen wissen, wer was sagt und welche Bilder dazugehören), wir liegen auf dem Boden und spielen, die Kinder streiten sich um meine Gitarre und wenden sich dann gleichzeitig ab - jetzt klimpert der Sohn statt dessen oben auf dem Klavier, und die Tochter versucht aus meiner Chornotenmappe das Brahms-Requiem zu singen :), alles so friedlich, ich tauch mal gleich wieder ein.
Aufbewahren, solche Stunden, für schlechte Zeiten ....

Dienstag, 7. Januar 2014

Schultag Nr. 1

Ich bin die verkörperte lahme Ente.
Auf dem Schreibtisch stapeln sich Mails und Papiere, deren Inhalte mich in häh?-was-wie-wer-wo-und-wozu-und-wer-war-ich-doch-gleich-Verwirrtheit hinterlassen.
Mein Denkapparat ist möglicherweise, als wir und das Auto vor drei Tagen ungewollt seit- und hangabwärts rutschten, noch ein Stückchen weiter geschlittert, in eine Schneespalte gefallen, macht dort noch Urlaub. Oder so.
Dabei habe ich heute noch nicht mal Unterricht. Home Office, so heißt das in anderen Berufen. Mildernde Umstände, würde ich sagen.
Der Muttertiertrieb, immerhin, funktionierte ausreichend. Gepackte Ranzen, gewaschene Kinder, gedeckter Frühstückstisch, gespülte Brotdosen schon am Vorabend. Ich geh mir mal ein Bienchen anheften :)

Montag, 6. Januar 2014

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"Der Veränderung die Tür verschließen, hieße das Leben selber aussperren."
(Walt Whitman)

(Gilt auch für die Dinge im Innern. So schwer. Heute schonmal gründlich nicht geschafft.)

Sonntag, 5. Januar 2014

Samstag, 4. Januar 2014

Rückkehr

Eine Reise, die einen näher zu sich selbst führt, war gut.
Waren die Wege auch noch so glatt,
die Sicht noch so getrübt,
die Schritte noch so tief im Schnee versinkend.


PS.
4.1.14 - Symmetrisches Datum.
Kann man sich an die Spiegelachse einer Tageszahl anlehnen?
Oder sich darin nur selbst ins Gesicht sehen?