Montag, 26. Mai 2014

Wochenrückblick 21/14


Wetter
viel warme Sonne - am Montag im Zoo sind wir fast weggeschwitzt, hin und wieder ein paar Regengüsse, auch Hagel, dann wieder Sonne und Sommergefühl
gemacht
Zoogeburtstag, Kerzenauspusten und Geschenkauspacken, ein Arztbesuch wegen meines Fußes - sehr freundlich, aber noch sehr wenig hilfreich, also humple ich mal weiter, mit den Kindern in zwei Bibliotheken gewesen, mit drei Mädchen im Auto in einen Hagel geraten, daher unter einen Baum gefahren und Ängste ob der Geräusche versucht zu besänftigen, während des Musikschulnachmittags eisessend kaffeetrinkend am Flussufer gesessen, mein erster Schwimmbadbesuch (trocken: es war so schön auf der Bank mit Blick auf Wasser und Waldrand, dass ich gar nicht reinwollte - und sowieso ist da ja meine Aufsichtspflicht über das jüngere Kind, gell?), mit den Kindern gepuzzelt, ganz knapp das Wählen doch nicht vergessen (wir waren in so wunderbar trödeliger Stimmung am Wochenende)
gehört
ein Schulkonzert mit Chören und Orchester und viel Beifall (sehr verdient), die Filmmusik zu "Sieben Sommersprossen" (wobei ich den Film dazu auch gesehen habe - gekauft hatte ich mir die DVD aber vor allem wegen der Musik, in memoriam Gunther Erdmann, der mein musikalischer Kindheitsvater war, sozusagen - jetzt wünsche ich noch "Philipp, der Kleine" auf DVD, bittebitte)
gelesen
ins "Familienleben" bin ich nun ganz eingetaucht - schade, dass es bald vorbei ist
gegessen und getrunken
viel Unterwegsessen, weil meine Fahrerei es so wollte - Falafel, Salat, Pizza (das waren noch die besseren Imbisse), Laugenstangen und Currywurst im Zoo (brrr) (neben dem mobilen Büro hätte ich jetzt gern noch die mobile Küche im Auto:)), aber dann Dorade am Wochenende, und Spargelgemüse, und Maultaschen mit Zwiebeln, und Eis, ein paarmal, und viel viel Wasser (ich halte solche Wärme wie jetzt schon kaum aus), Tee und Kaffee und Schorle
begegnet
vielen Freundeskindeltern auf dem Konzert, und der ehemaligen Schülerin, die nun schon bald ihr Studium beendet (upps, die Sache mit dem Altwerden), der Herzensfreundin am Musikschulnachmittag, und den ewig nicht gesehenen Nachbarn beim Wählen, was daher ein wenig länger dauerte
gedacht
ob es nicht besser einzurichten ist mit meiner so ungleich verteilten Arbeitsmenge - da gibt es vier Monate im Jahr (zum Glück nicht am Stück), in denen ich 60 Stunden pro Woche brauche (gerade ist das so, noch bis Mittwoch), und dann wieder Halbtagszeiten - im Mittel also ausgeglichen, aber in Wochen wie diesen kaum schaffbar - ob ich das auf Dauer will? oder eben ändern kann? (aber ich kann ja schlecht meinen Unterricht von diesen Hoch-Arbeitszeiten wegverschieben auf - sagen wir mal - die Sommerferien:))
gefühlt
erschöpft, manchmal deswegen leicht bedrückt, aber immer wieder aufgetankt durch die Kinder, und immer seeehhhr froh, wenn ich abends in meinem Bettchen liege (und dann darüber, dass ich bei und trotz allem doch immer sehr gut schlafen kann - das ist wohl nicht selbstverständlich)
gestaunt
dass meine lieben kleinen 5ten so unglaublich über sich hinauswachsen, als der Besuch hinten drin sitzt, dass quasi alles, was ich vorher über sie geschrieben hatte (was eben schwierig sei, woran mit der Klasse noch zu arbeiten wäre), den Besuchern leicht oder schwer übertrieben vorkommen musste - und nun frage ich mich, ob ich zu "Normalzeiten" nicht einfach nur besser hinschauen sollte
gekauft
Radwanderführer für die nächsten und übernächsten Ferien - hach:)
gefreut
über die Rückmeldungen, die ich bekam, als reihenweise Zuschauer in meinem Unterricht saßen (das muss man erstmal aushalten, so ungewohnt, wie das ist, für uns - leider - Solisten), und als der Sohn einfach mal in den Abend hinein, an dem alle einschließlich mir vor sich hin bosseln, sagt: "Ich mach mal Essen", und es dann auch tut, über ein "Danke" bei der Arbeit (weil wir es so selten bekommen)
geärgert
über Plätschermusik im Wartezimmer (hätte die Evolution mich gefragt, hätte ich Ohren bestellt, die man schließen kann wie Augen)
gelacht
als die Tochter mich zur Klaviermusik des Bruders zum Tanz auffordert, entschieden führt (obwohl sie nur halb so hoch ist wie ich, etwa), und uns so lange so wild herumschleudert, bis wir beide kichernd am Boden liegen
berührt
in der Cafeteria des Krankenhauses zu sitzen, wartend, es ergab sich so, wo die Tochter geboren ist, und dann ein bisschen durch die Flure zu laufen - und Erinnerungsfluten in mir zu spüren
Ausblick
eine nur-drei-Tage-Arbeitswoche vor dem Brückenwochenende - gut!, und ein Ende der Arbeitsflut in Sicht
Dankbarkeit
immer wieder für meine Kinder (das kann man nicht oft genug sagen - denken - fühlen)

Samstag, 24. Mai 2014

Samstagmorgen

ein erster Kaffee ... lesen ... Klavier spielen ... träumen ... nach oben lauschen: die Kinder schlafen noch ... ein zweiter Kaffee ... weiterlesen ... einfach da sitzen ... und schreiben ... und noch ein bisschen Klavier ... sie schlafen immer noch ... ein Eckchen Croissant (wenn sonst niemand den Frühstückstisch braucht) ... lesen und Klavier abwechselnd ... sitzen und schauen ... diese wunderbare Ruhe ... wie lange sie wohl noch schlafen ... ein dritter Kaffee (ich bekenne) ... wie lange ich schon nicht mehr so lange so still hier saß ... sie können ruhig noch ein bisschen weiterschlafen ... der Regen am Fenster ist so schön besänftigend ... gleich noch ein Kapitel anfangen ... ich würde jetzt ewig so sitzen ... in den Gedichten blättern ... vielleicht gehe ich ja nochmal ein bisschen weiterschlafen ... aber tagträumen ist auch gut ...

Montag, 19. Mai 2014

Wochenrückblick 20/14


Wetter
anfangs noch kalt-aprilwetterisch, dann wärmer und trockener und noch wärmer und noch trockener ... bis gestern und heute von der Tochter Sonnentop und Sonnencreme und vom Sohn das Schwimmbad eingeweiht wurde
gemacht
die Arbeitswoche so dicht wie die vorige, ich frage mich gerade, wie ich überhaupt noch anderes untergebracht habe, als da wäre: die Tochter moralisch beim Ausrupfen der beiden oberen mittleren Zähne begleitet - gerade noch so vor dem 8. Geburtstag geschafft: sie hatte die nun klaffende Lücke sehnlichst erwartet; eine Ferienwohnung in der Nähe von Braunschweig gebucht, und spezielle, komplizierte Reisepläne für die Pfingstferien gemacht, die für den Sohn etwas ganz Besonderes bereithalten werden (davon vielleicht später, vielleicht auch nicht); viele Kindersachen in Keller und Garage zusammengesucht, gewaschen, mit Wasser abgesprüht, um dann eine komplette Autofuhre zum Sterntalerlädchen zu bringen, wo sie verkauft werden für Kinder, die wohl bald keine Spielsachen mehr brauchen werden (was einem in solchen Momenten durch den Kopf geht ...); mich während der Musikschulwartezeit ausnahmsweise nicht per Laptop (jetzt: Tablet) mit Arbeitsdingen beschäftigt, sondern im benachbaren Eiscafé einen solchen in der Sonne genossen; einen Chorauftritt der Tochter gehört; mit dem Orchester und den anderen Orchestereltern ein Spanien-Nachtreffen begangen - mit Fotos und Pizza; Geburtstagsgeschenke eingepackt; Bleche von Brownies und Kirschmuffins gebacken (und froh gewesen, dass in der Tochterklasse nur 18 Kinder sind - und mir geschworen, dass ich das später, wenn ihre Gymnasiumsklasse etwa doppelt so groß sein wird, auf keinen Fall mehr machen werde, auch wenn ich mich damit mal wieder als nicht mustergültige Mutter outen werde)
gehört
wieder und wieder lasse ich im Auto die Maisky-CDs laufen, es sind ja 10 Stück, ich vermute, die bleiben da noch ne Weile, bis ich sie über habe
gelesen
erst begonnen - Viola Roggenkamp: Familienleben - und noch nicht richtig hineingefunden (aber da ich eine immer-zuEnde-Leserin bin und mich sehr wohl der Inhalt berührt, nur die Sprache des Buches noch etwas quer steht, werde ich weiterlesen)
gegessen und getrunken
Pellkartoffeln mit Frühlingszwiebelquark, frittierter Lachs mit Kartoffelsalat, Hühnchen in Weinsauce, Spargel mit brauner Butter, Salat aus grünem Spargel, Thunfischsalat, Tomate-Mozarella, Kaffee und Eiskaffee, Schorle von Saft und Wein, Sekt und Rotwein, und immer die Wasserflasche in der Schultasche (ich lerne: Kopfschmerzen am Schulvormittag kann man vermeiden, auch wenn einen die Schüler seltsam anschauen, wenn man zwischendurch einen kräftigen Schluck aus der Pulle nimmt)
begegnet
wie sollte es anders sein in wiederum solch einer Woche: hauptsächlich Kollegen und Schülern, dabei besonders beglückend, dass ich in den letzten Tagen so viele Gespräche als konstruktiv und fruchtbar erleben durfte; mit einem ehemaligen Kollegen zu Mittag gegessen, als ich ihm zufällig an seiner Schule begegnete, und dabei gefreut, dass es immer noch so viel auszutauschen gibt, und so viel voneinander zu lernen; und am Samstagabend stand plötzlich unsere Klavierlehrerin vor der Tür - eigentlich wollte sie nur einen Termin absagen (sie telefoniert so ungern wie ich), aber dann haben wir daraus ein Abendessen mit Sekt und viel Lachen gemacht
gedacht
wie viel ich von meinen Kindern lernen kann, wenn sie so offenherzig und voller unendlicher Lebensfreude durch jede Minute des Tages gehen und all ihr Strahlen großzügig in die Welt hinausstreuen - hach ...
gefühlt
oft müde, aber immer irgendwie trotzdem mit ausreichend Energie beschenkt - ja: beschenkt  fühle ich mich, vom Leben beschenkt
gestaunt
über die Kartentricks des Sohns, die immer mehr und immer besser werden - beim besten Willen steige ich nicht mehr dahinter (was mir anfangs noch mühelos gelang); und über die Fähigkeit der Tochter, während des gemeinsamen Kuchenbackens aus lauter Überschwang Selbstdialoge mit Rollen in allen Stimmfarben zu führen - ja, sie muss alle Rollen selbst spielen, weil mir das Theaterisieren überhaupt nicht liegt und ich sowieso mit fasziniertem Zuhören beschäftigt bin
gekauft
eine Familienjahreskarte fürs Schwimmbad; eine knallorangene Tochterhose im Sterntalerlädchen; ein Buch und eine Zeitschrift für die Schule
gefreut
dass der Sohn gerade einige Reifeschritte geht, was Kommunikation und Kooperation angeht, eigentlich erwartet man in der beginnenden Pubertät das Gegenteil, und daher freu ich mich so über alle gelingenden Worte zwischen uns (vielleicht geh ja auch ich die Reifeschritte??? manchmal denke ich, dass ich von ihm da einiges lernen könnte)
geärgert
über die Kollegin, die mir immer auf dem Schulflur mitteilt, was mein Sohn heute alles vergessen oder getan oder eben nicht getan hat ... hm, das sind alles Pillepalledinge, selbst wenn ich ihn versuche objektiv (und nicht als Mutter) anzuschauen - ich überlege die ganze Zeit, ob ich was sage, aber auch, was sie mir damit eigentlich sagen will ... ich meine, vielleicht ist es nur ihr persönlicher Umgang mit der schwierigen Situation, ein Kolleginnenkind zu unterrichten, das kein easy-going-Schüler ist
gelacht
über Wortspiele am Familientisch, wie fast jeden Tag, und zusammen mit meinem 11er - Kurs, was noch lange nicht selbstverständlich ist, wir sind immer noch am Warmwerden, aber es wird
geweint
als ich das gelesen habe
berührt
wie viele wunderbare Farben am Wegesrand liegen - wenn ich mit dem Auto hier kreuz und quer durch die Lande fahre(n muss), dann bin ich oft verzaubert vom Licht, von all den Wundern, die ich sehe (und denke dann, dass es eigentlich im Leben doch genau so ist - wenn man nur hinschaut)
Ausblick
morgen: Tochtergeburtstag mit Zoobesuch; dann Arbeit - Arbeit - Arbeit; und dann wieder ein laaaanges, terminfreies Wochenende
Dankbarkeit
dafür, dass wir morgen einen achten Geburtstag feiern dürfen

Montag, 12. Mai 2014

Wochenrückblick 19/14


Wetter
Aprilwetter (welches es im April so gar nicht gab); am Sonntag schließlich rissen die Böen auf der Terrasse Pflanzentöpfe um
gemacht
Arbeitszeitbilanz: 59 Stunden - viel zu viel, und darum passte auch keinerlei Wochenrückblick mehr in den Sonntagabend, ich hetzte nur noch die Wochenvorbereitung für heute durch; aber da war viel Schönes in diesem Arbeitsberg: Mathenacht mit unseren 5ern, Fahrt ins Mathematikum Gießen, sehr gute Beratungsgespräche, und dann - tata! - die ersten Stunden mit Tablet statt Papiervorbereitungen auf dem Lehrertisch (hätte mir jemand gesagt, dass das nicht nur einfach geht und sich schon nach drei Testtagen nach deutlicher Arbeitserleichterung anfühlt, sondern dass ich damit von nun an Formeln ganz simpel per Stift und Hand eingeben kann - oh, ich hätte mir so ein Teil schon vor 30 Jahren gekauft :))
gehört
Musik des Sohnes mit seiner Wunschmusizierpartnerin, die vor drei Jahren schon wunderbar zusammen gespielt haben - dann zog ihre Familie weg, wir sahen uns nicht mehr, aber beide Kinder wollten seither so un.be.dingt wieder miteinander spielen, dass wir uns am Sonntag erstmals trafen, um die Kinder jetzt öfter zusammenzubringen, denn es war für uns Erwachsene im Hintergrund atemberaubend, was sich da binnen Minuten an Musik entfaltete (gibt es so etwas: Musikliebe auf den ersten Blick?)
gelesen
Paolo Giordano: Die Einsamkeit der Primzahlen; eine noch nicht veröffentlichte Abizeitung, und Bedienungsanleitungen (im Unterschied zu den Kindern erschließt sich mir so ein Tablet ja nicht aus dem Bauch heraus)
gegessen und getrunken
Lasagne, frittierten Lachs, Radicchio, hm, gabs noch andere warme Mahlzeiten?, jedenfalls: viel Stulle unterwegs, und viel Coffee-to-go dazu
begegnet
Kollegen, Eltern, Schülern, Referendaren, ab und zu meinen Kindern, und am Sonntag dann dem Besuch-siehe-oben
gedacht
wie viel tausend Gründe mir einfallen, warum ich meinen Beruf so liebe, immer noch, immer wieder, immer noch mehr
gefühlt
trotz all der Eile im Äußeren viel Ruhe und Frieden in mir
gestaunt
mit welchen Dingen sich Menschen ausdauernd, ein Leben lang, beschäftigen können - und dass dabei so Schönes herauskommt; vor allem diese hier haben mich sehr beeindruckt; und dann staunte und staune ich noch, wie binnen weniger Tage von unserem Esstisch ein frisch ausgeliehenes Bibliotheksbuch, ein Englischtest und eine nicht ganz kleine Kamera spurlos verschwinden können (wir suchen und suchen, und morgen werden wir wieder suchen ...)
gekauft
irgendwelche Adapter für irgendwelche Buchsen und Stecker, und dann mal kein Buch im Shop des Mathematikums, obwohl ich sie eines nach dem anderen in der Hand hatte; dafür zwei Schlüsselbänder
gefreut
als der Sohn sich bedankte für etwas, was ich ja eigentlich täglich tue, und in dem Moment war mein Tun sogar vergebens - aber er, so mit langem Blick: "Danke, Mama."
geärgert
weil jemand ob meines unterrichtsfreien Vormittags zu mir sagte "Du hast doch morgen nichts zu tun" - dabei sollte ich doch längst mein Lehrer-Mantra gelernt haben: ... ich verteidige mich nicht ... ich verteidige mich nicht ... ich verteidige mich nicht ...
gelacht
wie die Kinder mit einer Kollegin von mir auf der Rückbank gequetscht sitzen und vor lauter Langeweile auf dem Handy der Kollegin youtube-was-weiß-ich-Videos schauen und dazu auf einer Klaviermusik-App herumfingern und jedenfalls alle drei sich ganz kringelig lachen, so salvenartig, langandauernd - wunderbar
berührt
meine Kinder strahlend-glücklich-geborgen inmitten von Gleichaltrigen zu sehen (das war auch schon anders)
Ausblick
es geht arbeitsam nochmal so weiter wie in den letzten Tagen, aber diesmal nur bis Freitag, diesmal wird es ein echtes zweitägiges Wochenende geben, und keinen Besuch, sondern einfach mal ein bisschen frei
Dankbarkeit
dass, als ich für einen Moment nicht aufpasste, mein Schutzengel dies dafür um so mehr tat

Dienstag, 6. Mai 2014

Morgen-Geschenk

Wenn man vom abebbenden Morgensturm (hast Du meinen blauen Rucksack gesehen? - warum hast Du mir die Entschuldigung noch nicht geschrieben?- nee, nicht DIESE Salami - ich muss heute zwei Euro in die Schule mitbringen - die anderen Kinder haben IMMER Saft in ihrer Flasche! - wir haben gestern mit Europa angefangen, soll ich Dir mal die Sage erzählen, wie Europa entstanden ist? - verdammt, wo ist mein zweiter Schuh?) in die frischkalte Morgenluft hinaustritt, den Kindern durch die sonnenleuchtende Straße zuwinkt, bis sie hinter der Ecke verschwunden sind, und dann in diesem frischkalten Sonnenleuchten einen Moment verharrt, tief einatmet, und aus, und wieder ein, und sich mitnimmt von der Kraft, die dieser junge Morgen ausstrahlt, in den eigenen Tag, der vor einem steht, all seine Anliegen auf einen hohen Turm gestapelt  --- dann wird es einem ganz warm und licht im Innern, ganz friedlich, und ganz leicht scheint es plötzlich, diesen Turm anzugehen, Stufe für Stufe, immer weiter ein- und ausatmend, und dankbar, so dankbar.

Montag, 5. Mai 2014

Wochenrückblick 18/14


Wetter
trübkalter Wochenbeginn, mit Regen, Regen, Regen, dann hin und wieder ein paar Wolkenlöcher für die Sonne, noch nicht aber für neue Wärme
gemacht
eine Vaterverlustbeileidskarte geschrieben und ein Päckchen dazu gepackt; mich an einem Spaziergang rund um die Musikschule erfreut (die übliche Wartezeit mal nicht im Café versessen); viel Besuch; zwischendurch zögerliche Versuche, das Haus zu verlassen - doch außer klitzekleinen Spazierrunden wollte ich mit dem Wetter nicht unterwegs sein; also im Haus gewerkelt: Kinderkleider aussortiert; Tüten zum Weggeben gepackt; Tochterschrank aufgebaut; heldenhafte Mengen gebügelt; und heute dann doch noch eine Fahrradrunde (mit Begrüßungscachen für den Sohn, worauf sich seine Orchesterfahrt-vorbei-Wehmut etwas aufhellte)
gehört
im Auto Cellomusik mit Mischa Maisky, und das zarte Stimmchen der Tochter dazu von der Rückbank; viel zu wenig Geräusche im Haus, die ganze Woche lang :)
gelesen
Surminskis "Kinder von Moorhusen" zu Ende gelesen, ein bisschen Tageszeitung, ein bisschen Internet-Artikel - viel zu wenig, irgendwie
gegessen und getrunken
Sauerkrautstrudel, Windbeutel mit Spinat-Käse-Füllung, Saltimbocca, frittiertes Gemüse, gegrillte Würstchen, Kartoffelsalat, Spargelsalat, Taboulé, gebackene Dorade - wir hatten viel Besuch, und deswegen auch lecker Kuchen und so manches Glas Wein; Wasser, Tee, Kaffee (weil das Pulver eines Morgens alle war, gab es den notgedrungen mal in hellbraun-durchsichtig - mit viel Einbildung schmeckte es wie Roibuschtee mit Kaffeearoma:))
begegnet
gleich am Montagmorgen gedanklich der Geburtstagsfreundin; dann all unser Besuch: die Musikfreundinfamilie, die Verwandten, die Schulfreundinfamilie - hier war wunderbar volles Haus; nur einer fehlte - und der kam heute Morgen wieder zurück - hach!
gedacht
dass ich meinem Körper lange abverlangt habe, dass er für mich funktionieren solle, was er bisher frag- und klaglos tat, nur eben in letzter Zeit - das ist wohl dieses Alter jetzt - ein paar Zeichen gibt, und dass es also nun an der Zeit wäre, auf diese Zeichen zu hören, und wie das konkret aussehen könnte, darüber fängt meine Denkmühle auch schon an zu drehen
gefühlt
ein bisschen nochferienstimmig, ein bisschen schon wieder alltagsunruhig; und genauso schwankte es, wenn ich an mein großes Kind dachte - immer hin und her zwischen "er fehlt", "ich sorge mich" und "wie groß er schon ist", "was er alles erleben darf"
gestaunt
(immer wieder aufs Neue), dass sich mit nur einem Kind Geräusche, Aufregung, Unruhe, Treppengetrappel im Haus auf ein Bruchteil reduzieren - physikalisch ist das jedenfalls nicht erklärbar:); wie das Pubertätsbuch von Jesper Juul dem Miteinander der Herzenskollegin und ihres Sohns offenbar eine Tür geöffnet hat, sie wirkt ganz verwandelt - und das ermutigt mich, das Buch selbst auch nochmals zu lesen
gekauft
Bücher und Karten zum Verschenken; und - jetzt habe ich es wirklich getan, so schnell entschlossen! - ein Netbook mit Tablet, weil ich doch oft die Hälfte des Tages irgendwo in der Schule oder unterwegs versitze und diese Zeit nicht nutzen kann, so dass immer ein Arbeitsberg für abends bleibt: nun beginnt also das Experiment, ob ich es schaffe mich umzustellen
gefreut
wie immer nach den Ferien: meine Schüler wiederzusehen (auch wenn die Schüler diese Freude nicht ganz teilen:); über die immer SO wortwitzig-kreativen Mails unserer Sekretärin - das Informiertwerden wird zum Lesevergnügen; und dass wir nächstes Jahr an der Schule eine neue Physik-Kollegin bekommen - wir sind nämlich so ausgedünnt, dass ich schon befürchtete, ich dürfte nur noch Physik, kaum mehr Mathe unterrichten
geärgert
dass Computer und Internet in unserem Haus nie so funktionieren wie sie sollen, und dass sie daher immer lange Zeitfenster und Kräfte binden, die ich nicht gern darauf verwende (und dann steigere ich mich in eine Verärgerheit, die dann erst recht ärgerlich ist, weil das Geschehen um Computer&Co und mein mit diesen Blackboxen IMMER vorhandenes Unfähigkeitsgefühl es schließlich nicht wert sind, dass sie zu etwas Innerem werden ...)
gelacht
mit meiner fünften Klasse über - ich weiß gar nicht mehr was, ach doch, es fällt mir gerade wieder ein, aber ich erzähle es hier nicht ;-) - jedenfalls haben wir lange alle überhaupt nicht mehr aufhören können zu lachen -  so intensiv ist das im Unterricht selten, also hat es - hach - all mein sonstiges Lachen der Woche überleuchtet
berührt
der Tochterwunsch, sie möchte unbedingt mal den Kreißsaal sehen, in dem sie geboren ist - warum? "Damit ich sehe, was ich mit dem ersten Blick meines Lebens gesehen habe."; der gewachsen, gereift, besonnen zurückgekehrte Sohn - was er alles mitbringt, innerlich und äußerlich (es klingt vielleicht banal, aber nee, isses nicht: das Konzerthemd lag sorgfältigst gelegt im einzigen Fach der Tasche, wo es nicht knittern kann - ich dachte erst, das wäre noch meine Faltung, aber Beweisfotos zeigen, dass er es angehabt haben muss - ich staune über seine Verantwortungsübernahme - wie gesagt, das Hemd ist nur ein kleines, fast unwichtiges Beispiel, das ich wähle, weil die wichtigeren Mitbringsel nicht zum Hiererzählen sind - er stupst mich mit der Nase darauf, mehr loszulassen, ihm mehr zuzutrauen - ja, ich werde dieses Buch schleunigst lesen)
Ausblick
eine Arbeitswoche mit einem dienstlichen Samstagganztags, dazu drei Abendterminen, fünf Vormittagen sowieso, und dabei ist noch nichts vorbereitet; zudem zeigt der private Kalender neun Nachmittagstermine - ich atme schon mal tief durch und gebe mir große Mühe, nicht allezeit zu denken "wenn nur schon erst Samstag Abend wäre"
Dankbarkeit
für die besten Sekretärinnen der Welt - in beiden Dienstorten haben wir so wirkliche Goldschätze, die einen auffangen, beruhigen, ja überhaupt: größte Ruhe im größten Chaos ausstrahlen, helfen sowieso, und das in engelsgleicher Geduld und mit Seele - hach!; und dass der Busfahrer den Bus heil nach Spanien und zurück gelenkt hat