Sonntag, 18. Januar 2015

in die Woche geblickt #2


dankbar
für die Wärme des Heizkissens, das mir den schmerzenden Nacken und Rücken lindert und mit dem ich daher im Moment sogar am Schreibtisch sitze --- eine ähnlich wärmende Wirkung hat es, wenn die Kinder eine Art Heizkissen bilden: eines unter mir, eines über mir liegt, weil sie mich aus einem Versteck heraus überfallen haben und sich schlapp lachen, mich so zusammenzupressen (dies praktizieren wir natürlich nicht am Schreibtisch:))



berührt
von diesem Film



begegnet
meinem Gegenüber in vielen Schullebensgesprächen in und vor dem Lehrerzimmer:
wie Greta betroffen zuhört, als ich ihr erzähle, was ihr Verhalten mit MIR macht, dass ich mich ausgenutzt fühle und daher nächstes Mal anders entscheiden muss - das zeigt mehr Wirkung als jede Androhung von irgendeiner Konsequenz, und keine 24 Stunden später hat sie ihren Auftrag erledigt;
wie Pascal meine Frage, worin die Quelle seiner Enttäuschung liegt, ganz ernst und tiefgründig nachdenkend beantwortet, so dass uns jetzt Wege geschenkt sind, seinen Schmerz anzugehen;
wie die junge Kollegin offen zeigt, dass sie in ihre eigene problematische Situation verstrickt ist, so dass ich mein Problem mit ihr und ihrer Arbeit hintanstelle - und bemerke, dass sie dies dankbar zur Kenntnis nimmt und ich mich allein schon durch dieses stille Einverständnis besänftigt fühle



gespürt
wie anders sich mein Alltag anfühlt, wenn ich nicht wie mit einem Fernglas ständig die Berge vor mir suche, sondern bewusst die zurückgelegte Wegstrecke des Tages anschaue - ganz konkret erlebe ich das momentan in meiner Sicht auf die Unordnung hier im Haus: ich kann statt des überall quellenden Chaos die kleinen Schritte des Heute, die winzigen aufgeräumten Ecken wahrnehmen - und lebe in diesem anderen Sehen spürbar auf



geübt
die Balance zu finden zwischen Aktivität und Gelassenheit, etwa beim Abarbeiten solcher Klassenarbeitsstapel - eigentlich aber geht es ja bei so vielem darum, auch bei den Schuldingen von Sohn und Tochter: eingreifen oder vertrauen?



geteilt
Klausur- und Klassenarbeitsvorbereitungen, Übungsblätter, Checklisten für die Schüler - es ist in dieser korrekturintensivsten Phase wieder mal wunderbar zu spüren, wie wir im Kollegium gemeinsam Lasten tragen, uns gegenseitig Arbeit abnehmen, ein andauerndes Geben und Nehmen praktizieren - es gibt da diese abgedroschene Floskel: das lässt sich nicht mit Gold aufwiegen - nee, lässt es wirklich nicht



mir selbst geschenkt
eine lange Ich-Stunde am Samstagvormittag


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