Wellen zu brechen ist im Küstenschutz mitunter eine sinnvolle Maßnahme. Die auf den Bildern zu erkennende Methode dient wohl weniger dem direkten Brechen der Wellen als dem Gewinnen von Land - wodurch dann das Anbranden wiederum gesanftet und die Küste geschützt wird. Also eine indirekte Art, die Brandung zu brechen... Sehne Dich nicht danach, Deine inneren Wellen zu brechen, das ist Selbstverleugnung. Wenn jetzt schwerer Seegang ist, dann muß man ihn so nehmen. Es gibt keinen anderen, man kann ihn nicht ändern. Nimm die Wogen an, laß sie rollen, stelle Dich ihnen nicht entgegen. Denn auch das bist Du; das ganze weite Meer. Mag es noch so aufgewühlt sein - mit schrecklichen Wellen, aber das bist immer nur Du. Wolle Dich nicht anders als Du bist, auch nicht in schwierigen Momenten. Laß Dich von Deinen Wellen mitnehmen, tragen, sorge Dich nicht darin zu ertrinken. Tauch unter. Denn unter den Wellen strömst auch nur wieder - Du. Tauche in Dir, immer wieder. Deine Küsten und Dein Hafen sind sanft genug und fest zugleich, so kannst Du Dich im immerwährenden Anbranden erschöpfen und irgendwann wieder Grund fassen. Land gewinnen. Schaumgeboren in aller Schönheit. Ich wünsche Dir, daß Du daran glauben und darauf vertrauen magst.
Ja ja, da spricht die Frau von der Küste :) Bei den technischen Details des Küstenschutzes kenne ich mich tatsächlich nicht aus ;-)
In mir selbst schon ein bisschen: Nein, da ist keine Sehnsucht aus den Wellen heraus. Da ist durchaus Vertrauen, genau diesen Seegang zu leben.
Allein: Die fehlende Alltagskompatibilität macht es schwierig, sehr. Vor einer pubertierenden Schulklasse zu stehen ist zuweilen Selbstverleugnung, ja, denn Authentizität vor einer Schulklasse auszuleben, hat seine Grenzen. Und im Lehrerzimmer auch. Und andernorts. Im Kloster wäre alles einfacher ... Ich weiß ja und vertraue und spüre, das wirkliche Kloster trage ich in mir. Nur im (Schul)Alltag, da hätte ich manchmal gern ein Rezept, wie ich seegangumtost mit 200 Menschen am Tag kommuniziere und mich dennoch nicht verleugne.
Kloster - schaumgeboren in aller Schönheit - keine Gleichung - oder eine sehr schwierige. Lachen, Lust und Wärme dort schwer vorstellbar...dann doch lieber wilde, brausende, heiße Lebenslust, unter Nonnen wenig verbreitet:-)
Ich glaube, liebe Sonja, wir verwenden einfach das Wort Kloster verschieden :) Das meine ist nicht griesgrämig-nonnig zu verstehen - es ist eher dieser tiefe Ort in einem, Wiese mit Schatzkiste - so hast Du es mal beschrieben. Voller Lebenspulse. Und voller innerer Sammlung. Wo ich ganz allein mit mir auf den Grund tauche. Dort suche, dort finde. Darum nenne ich es Kloster ... derzeit. Das Wort kam mir spontan. Und es lässt die Lebenslust in seine Pforten hinein - ganz sicher!
Autenthisch ist man, oder man ist es nicht. Das hängt nicht vom Beruf ab, nur von einem selber. Es funktioniert umso besser, je mehr man weiß, wer man eigentlich ist. Im Kloster wäre alles einfacher? Hmhm. Kann man erst sagen, wenn man länger dort war... (vielleicht wäre das ja sogar ein Weg). Aber evtl. ist man dort dann genauso unautenthisch wie woanders auch und es ändert nicht groß etwas. Rezept für's Leben, tja schön wär's. Da muß doch jeder selber sein eigener Koch, Koster und Künstler bleiben... Am ehesten taugt da noch zu lernen, wie man sich in Sekundenschnelle (und für Sekundenschnelle) in das innere Kloster zurückziehen kann. Um dort kurz autenthisch sein zu dürfen, aufzuatmen, aufzutanken. Eine Miniauszeit innerhalb der eigenen Person...
Das, was ich mit Kloster meine, finde ich regelmäßig - in den Ferien und am Wochenende (meine Alleinreise war ein einziger Klosterbesuch - in diesem Sinne), ja sogar auch im Schulalltag. Nur eben: da sind so Klassen, da sind so Situationen ... Ein Rezept für's Leben meinte ich nicht. Fürs Berufsleben, eher das. Für 34er-Klassen mit 90 bis 100 Dezibel und der Schulmühle drumherum, in der ich seit zehn Jahren neben mir Kollegen in den Burnout straucheln sehe. Dorthin möchte ich eigentlich nicht. Insofern war "Rezept" vielleicht etwas flapsig gesagt, aber ich möchte gern trotz des Berufes gesund bleiben. Sehe aber, dass es flächendeckend anders ist ... und bin deswegen sensibel, wenn ich in mir kleinste Anzeichen für beengende Situationen spüre. Es IST schwer, dort gesund zu bleiben - und ja, es HAT seine Grenzen, vor der Klasse ganz "ich" zu sein. Ich kann die Rolle nicht ganz abstreifen. Dann hätte ich mir ein anderes Schulsystem suchen müssen. Wir reden oft mit Kolleginnen drüber ... auch die erfahrenen, die lange schon wieder und wieder ihre Tränen trocknen müssen ... immer auf der Gratwanderung zwischen Zerriebenwerden und Resignation, ein Berufsleben lang. Gerade heute wieder auf dem Schulflur eine Kollegin in den Arm genommen ... Nein, ich bin nicht pessimistisch. Ich glaube und hoffe, diesen einzigen Weg, genau auf dem Grat entlang, zu finden. Aber ich mache mir eben meine Gedanken, jetzt, beizeiten.
Wie furchtbar, daß es genauso ist, wie Du schreibst... Als Lehrer in heutigen Zeiten ist man alles zugleich: Dompteur, Entertainer, Psychologe, Zielscheibe, irgendwo auch Stoffvermittler und noch ungezählt anderes mehr, auf ständig wechselnden Baustellen in leitender, verantwortungsvoller Position. Und dann noch ohne Arbeitsschutz... Wie soll man da nicht um seine Gesundheit bangen, sehr verständlich. Und man sieht zur Rechten wie zur Linken gestrauchelte Kollegen niedersinken - das ist nicht ermutigend. Also die Grundfrage: Kann und will man auf diese Weise weitermachen? Bei "Nein" folgt die nächste Frage, ob man überhaupt den Lehrberuf weiterhin ausüben will. Wird dies generell bejaht (was ich wohl glaube), so könnte man doch versuchen, die Stundenanzahl zu verringern, das würde wahrscheinlich einen Zugewinn an täglichen Inseln (zum Besuch des inneren Klosters) bedeuten. Vielleicht auch ein Sabbatjahr? So, wie es jetzt ist, ist es einfach zu viel. Und wird nicht unbedingt weniger werden, wenn die Umstände so bleiben. Die Deiche des inneren Kraftdepots haben bereits zuviele Lecks... Aber trotzdem: Man wird die äußeren Umstände in diesem Beruf (und überhaupt: Die äußeren Umstände allgemein) nie so abmildern können, daß man nicht an diese genannten Grenzen kommt. Also ist ein Verstärken der inneren Dämme noch viel wichtiger. Aus einem anderen Sichtwinkel betrachtet entfällt dann manche Resignation, und man läßt sich einfach nicht mehr so zerreiben (klingt überheblich, ist aber nicht so gemeint. Man kann dorthin gelangen, das hat aber auch viel mit dem eigenen Anspruch an sich selbst zu tun, mit Perfektionswahn, mit Durchleuchten seiner selbst und Entdecken bzw. Ersticken selbstzerstörerischer Tendenzen). Meistens kommt man aber erst zum Wendepunkt, der diese andere Sicht ermöglicht, wenn bei Totalschaden die Talsohle wirklich erreicht ist oder man schon mal noch tiefer kam. Eine üble Vorstellung, und vor allem ist auch der Totalschaden keine Garantie für besagte Wende und neues (Erl)Leben danach. Wer will schon wissen, warum sich was ereignet. Vielleicht ist dies alles auch einfach nur sehr nötig.
Hast Du mich bei "Dompteur" und "Zielscheibe" leise schmunzeln, bei "Perfektionswahn" schon etwas weniger leise zusammenzucken und bei Deinem letzten Satz - "Wer will schon wissen, warum sich was ereignet. Vielleicht ist dies alles auch einfach nur sehr nötig." - ganz innig zustimmend nicken sehen? Danke für Deine Gedanken!!! (Und mensch, die haben ja Mail-Länge :)) Liebe Grüße an Euch alle!
Kann das Schreiben schwer nur zügeln mich Gedanken viel beflügeln... Was weiß der Mensch von dieser Welt warum er hierhin ward bestellt das soll er sich auch gar nicht fragen selbst wenn darob er will verzagen. Man müht sich ab mit mancher Qual steigt hoch den Berg, durchquert das Tal sieht oft darin kein bißchen Sinn - man tröste sich, er steckt darin all diese Ding zu überwinden um an Ende rauszufinden was man will und wer man ist daß man selbst sich nicht vergißt. Und vergiß nicht dich zu lieben es ist kein bißchen übertrieben zu sagen wer sich selbst nicht liebt über Jahre Frust dann schiebt. Ich weiß, das ist entsetzlich schwer zuweilen kann auch ich nicht mehr und muß mir immerzu dann sagen Was mir ist, das soll ich tragen...
Drum Leinen los und Bremsen fort Bahn frei für ein geflügelt Wort "Vom Schicksal ab zieh Deine Schuld Was übrig bleibt, trag in Geduld"
Böse. Das klingt ganz böse. Und ich mag auch "Schuld" (so anklagend) nicht gern verwenden - aber ist ja nicht von mir der Satz ;-) Nur. Wir haben immer auch selber mit unserem "Schicksal" zu tun. Das ist gar nicht mal schlecht. Es ermöglicht viele Einsichten, uns auf die Schliche zu kommen... Schönen Tag und liebe Grüße!
Täglich werde ich GESTREIFT vom Leben in all seinen Facetten, von Erlebnissen mit meinen zwei wunderbaren Kindern und den genauso einzigartigen 10- bis 20-jährigen, denen ich als Lehrerin gegenüberstehe, von zahllosen Begegnungen, Worten, Fragen, Ahnungen, Gefühlen, Eindrücken. Vieles davon verflüchtigt sich, ohne dass ich es zu fassen bekäme, einfach weil Zeit und Ruhe zum Innehalten fehlen.
Wenn es aber gelingt, den Eindrücken Raum zu geben, so bin ich oft sehr BERÜHRT davon, welcher Reichtum mich täglich streift. Wenn ich mich öffne, herantaste, hineindenke, hinterfrage, nachsinne, weiterträume, dann scheinen durch mein Alltagserleben plötzlich das große Ganze, die Tiefe und die Weite, die Schwere sowie die Schwerelosigkeit durch. Dann werden unscheinbare Dinge plötzlich bedeutsam, dann wird meine Sicht eine andere, dann öffnen sich neue Dimensionen. In Anbetracht dieser Fülle kann ich manchmal nur staunen.
Solcher Art Berührungen, wortgewordene Entdeckungen sollen hier GETEILT werden, weil sie sich in mir zu Worten formen, weil sie herausdrängen. (Und ob diese Sprache in andere hineinzugelangen vermag, ist schon nicht mehr wichtig ... Fast nicht wichtig.)
Werde ich beim Schreiben ganz ich selbst sein können? Ist nicht die Konstruktion meiner Wortgebäude auch Verstellung? Ist es Wahrheit, wenn ich Bestimmtes auswähle? Ist es Offenheit, wenn ich Anderes weglasse? Bin das überhaupt ich, die hier schreibt?
Nun – ich bin gespannt. Eine Antwort auf diese Fragen finde ich nur, wenn ich es ausprobiere.
Freundschaft.
AntwortenLöschenDas Buch von den Muscheln ist unterwegs zu mir. Ich werde es weitersenden....
Licht und Frieden
Maria
Die Abfrage: deceise
Ooohhh :)
AntwortenLöschenWellen zu brechen ist im Küstenschutz mitunter eine sinnvolle Maßnahme. Die auf den Bildern zu erkennende Methode dient wohl weniger dem direkten Brechen der Wellen als dem Gewinnen von Land - wodurch dann das Anbranden wiederum gesanftet und die Küste geschützt wird. Also eine indirekte Art, die Brandung zu brechen...
AntwortenLöschenSehne Dich nicht danach, Deine inneren Wellen zu brechen, das ist Selbstverleugnung. Wenn jetzt schwerer Seegang ist, dann muß man ihn so nehmen. Es gibt keinen anderen, man kann ihn nicht ändern.
Nimm die Wogen an, laß sie rollen, stelle Dich ihnen nicht entgegen. Denn auch das bist Du; das ganze weite Meer. Mag es noch so aufgewühlt sein - mit schrecklichen Wellen, aber das bist immer nur Du. Wolle Dich nicht anders als Du bist, auch nicht in schwierigen Momenten.
Laß Dich von Deinen Wellen mitnehmen, tragen, sorge Dich nicht darin zu ertrinken. Tauch unter. Denn unter den Wellen strömst auch nur wieder - Du. Tauche in Dir, immer wieder. Deine Küsten und Dein Hafen sind sanft genug und fest zugleich, so kannst Du Dich im immerwährenden Anbranden erschöpfen und irgendwann wieder Grund fassen. Land gewinnen. Schaumgeboren in aller Schönheit. Ich wünsche Dir, daß Du daran glauben und darauf vertrauen magst.
Ja ja, da spricht die Frau von der Küste :) Bei den technischen Details des Küstenschutzes kenne ich mich tatsächlich nicht aus ;-)
AntwortenLöschenIn mir selbst schon ein bisschen: Nein, da ist keine Sehnsucht aus den Wellen heraus. Da ist durchaus Vertrauen, genau diesen Seegang zu leben.
Allein: Die fehlende Alltagskompatibilität macht es schwierig, sehr. Vor einer pubertierenden Schulklasse zu stehen ist zuweilen Selbstverleugnung, ja, denn Authentizität vor einer Schulklasse auszuleben, hat seine Grenzen. Und im Lehrerzimmer auch. Und andernorts.
Im Kloster wäre alles einfacher ... Ich weiß ja und vertraue und spüre, das wirkliche Kloster trage ich in mir. Nur im (Schul)Alltag, da hätte ich manchmal gern ein Rezept, wie ich seegangumtost mit 200 Menschen am Tag kommuniziere und mich dennoch nicht verleugne.
Kloster - schaumgeboren in aller Schönheit - keine Gleichung - oder eine sehr schwierige. Lachen, Lust und Wärme dort schwer vorstellbar...dann doch lieber wilde, brausende, heiße Lebenslust, unter Nonnen wenig verbreitet:-)
AntwortenLöschenIch glaube, liebe Sonja, wir verwenden einfach das Wort Kloster verschieden :)
AntwortenLöschenDas meine ist nicht griesgrämig-nonnig zu verstehen - es ist eher dieser tiefe Ort in einem, Wiese mit Schatzkiste - so hast Du es mal beschrieben. Voller Lebenspulse. Und voller innerer Sammlung. Wo ich ganz allein mit mir auf den Grund tauche. Dort suche, dort finde. Darum nenne ich es Kloster ... derzeit. Das Wort kam mir spontan. Und es lässt die Lebenslust in seine Pforten hinein - ganz sicher!
Gut, so ist es stimmig, Seelenwellenmeeresfreudekloster....
AntwortenLöschenAutenthisch ist man, oder man ist es nicht. Das hängt nicht vom Beruf ab, nur von einem selber. Es funktioniert umso besser, je mehr man weiß, wer man eigentlich ist.
AntwortenLöschenIm Kloster wäre alles einfacher? Hmhm. Kann man erst sagen, wenn man länger dort war... (vielleicht wäre das ja sogar ein Weg). Aber evtl. ist man dort dann genauso unautenthisch wie woanders auch und es ändert nicht groß etwas.
Rezept für's Leben, tja schön wär's. Da muß doch jeder selber sein eigener Koch, Koster und Künstler bleiben... Am ehesten taugt da noch zu lernen, wie man sich in Sekundenschnelle (und für Sekundenschnelle) in das innere Kloster zurückziehen kann. Um dort kurz autenthisch sein zu dürfen, aufzuatmen, aufzutanken. Eine Miniauszeit innerhalb der eigenen Person...
Liebe Grüße!
Das, was ich mit Kloster meine, finde ich regelmäßig - in den Ferien und am Wochenende (meine Alleinreise war ein einziger Klosterbesuch - in diesem Sinne), ja sogar auch im Schulalltag. Nur eben: da sind so Klassen, da sind so Situationen ...
AntwortenLöschenEin Rezept für's Leben meinte ich nicht. Fürs Berufsleben, eher das. Für 34er-Klassen mit 90 bis 100 Dezibel und der Schulmühle drumherum, in der ich seit zehn Jahren neben mir Kollegen in den Burnout straucheln sehe. Dorthin möchte ich eigentlich nicht. Insofern war "Rezept" vielleicht etwas flapsig gesagt, aber ich möchte gern trotz des Berufes gesund bleiben. Sehe aber, dass es flächendeckend anders ist ... und bin deswegen sensibel, wenn ich in mir kleinste Anzeichen für beengende Situationen spüre. Es IST schwer, dort gesund zu bleiben - und ja, es HAT seine Grenzen, vor der Klasse ganz "ich" zu sein. Ich kann die Rolle nicht ganz abstreifen. Dann hätte ich mir ein anderes Schulsystem suchen müssen. Wir reden oft mit Kolleginnen drüber ... auch die erfahrenen, die lange schon wieder und wieder ihre Tränen trocknen müssen ... immer auf der Gratwanderung zwischen Zerriebenwerden und Resignation, ein Berufsleben lang.
Gerade heute wieder auf dem Schulflur eine Kollegin in den Arm genommen ...
Nein, ich bin nicht pessimistisch. Ich glaube und hoffe, diesen einzigen Weg, genau auf dem Grat entlang, zu finden. Aber ich mache mir eben meine Gedanken, jetzt, beizeiten.
Wie furchtbar, daß es genauso ist, wie Du schreibst... Als Lehrer in heutigen Zeiten ist man alles zugleich: Dompteur, Entertainer, Psychologe, Zielscheibe, irgendwo auch Stoffvermittler und noch ungezählt anderes mehr, auf ständig wechselnden Baustellen in leitender, verantwortungsvoller Position. Und dann noch ohne Arbeitsschutz... Wie soll man da nicht um seine Gesundheit bangen, sehr verständlich. Und man sieht zur Rechten wie zur Linken gestrauchelte Kollegen niedersinken - das ist nicht ermutigend.
AntwortenLöschenAlso die Grundfrage: Kann und will man auf diese Weise weitermachen?
Bei "Nein" folgt die nächste Frage, ob man überhaupt den Lehrberuf weiterhin ausüben will. Wird dies generell bejaht (was ich wohl glaube), so könnte man doch versuchen, die Stundenanzahl zu verringern, das würde wahrscheinlich einen Zugewinn an täglichen Inseln (zum Besuch des inneren Klosters) bedeuten. Vielleicht auch ein Sabbatjahr? So, wie es jetzt ist, ist es einfach zu viel. Und wird nicht unbedingt weniger werden, wenn die Umstände so bleiben. Die Deiche des inneren Kraftdepots haben bereits zuviele Lecks...
Aber trotzdem: Man wird die äußeren Umstände in diesem Beruf (und überhaupt: Die äußeren Umstände allgemein) nie so abmildern können, daß man nicht an diese genannten Grenzen kommt. Also ist ein Verstärken der inneren Dämme noch viel wichtiger. Aus einem anderen Sichtwinkel betrachtet entfällt dann manche Resignation, und man läßt sich einfach nicht mehr so zerreiben (klingt überheblich, ist aber nicht so gemeint. Man kann dorthin gelangen, das hat aber auch viel mit dem eigenen Anspruch an sich selbst zu tun, mit Perfektionswahn, mit Durchleuchten seiner selbst und Entdecken bzw. Ersticken selbstzerstörerischer Tendenzen). Meistens kommt man aber erst zum Wendepunkt, der diese andere Sicht ermöglicht, wenn bei Totalschaden die Talsohle wirklich erreicht ist oder man schon mal noch tiefer kam. Eine üble Vorstellung, und vor allem ist auch der Totalschaden keine Garantie für besagte Wende und neues (Erl)Leben danach.
Wer will schon wissen, warum sich was ereignet. Vielleicht ist dies alles auch einfach nur sehr nötig.
Liebe Grüße!
Hast Du mich bei "Dompteur" und "Zielscheibe" leise schmunzeln, bei "Perfektionswahn" schon etwas weniger leise zusammenzucken und
AntwortenLöschenbei Deinem letzten Satz - "Wer will schon wissen, warum sich was ereignet. Vielleicht ist dies alles auch einfach nur sehr nötig." - ganz innig zustimmend nicken sehen?
Danke für Deine Gedanken!!!
(Und mensch, die haben ja Mail-Länge :))
Liebe Grüße an Euch alle!
Bremsenlos - Bremsen los?!
AntwortenLöschenKann das Schreiben schwer nur zügeln
mich Gedanken viel beflügeln...
Was weiß der Mensch von dieser Welt
warum er hierhin ward bestellt
das soll er sich auch gar nicht fragen
selbst wenn darob er will verzagen.
Man müht sich ab mit mancher Qual
steigt hoch den Berg, durchquert das Tal
sieht oft darin kein bißchen Sinn
- man tröste sich, er steckt darin
all diese Ding zu überwinden
um an Ende rauszufinden
was man will und wer man ist
daß man selbst sich nicht vergißt.
Und vergiß nicht dich zu lieben
es ist kein bißchen übertrieben
zu sagen wer sich selbst nicht liebt
über Jahre Frust dann schiebt.
Ich weiß, das ist entsetzlich schwer
zuweilen kann auch ich nicht mehr
und muß mir immerzu dann sagen
Was mir ist, das soll ich tragen...
Drum Leinen los und Bremsen fort
Bahn frei für ein geflügelt Wort
"Vom Schicksal ab zieh Deine Schuld
Was übrig bleibt, trag in Geduld"
Böse. Das klingt ganz böse. Und ich mag auch "Schuld" (so anklagend) nicht gern verwenden - aber ist ja nicht von mir der Satz ;-)
Nur. Wir haben immer auch selber mit unserem "Schicksal" zu tun. Das ist gar nicht mal schlecht. Es ermöglicht viele Einsichten, uns auf die Schliche zu kommen...
Schönen Tag und liebe Grüße!