Sonntag, 22. November 2015

Herbstgereist: Deutsches Museum


Wie schon häufiger ist der Auslöser unserer Münchenreise das Deutsche Museum. Beim letzten Mal war die Tochter noch sehr klein, so dass sie diesmal natürlich mit ganz anderen Augen schauen kann.
Dafür ist - nach eigener Aussage - der Sohn jetzt fast schon zu groß. Nach 1,5 Stunden behauptet er, durch das ganze Museum durch zu sein und alles gesehen zu haben. Möglicherweise geziemt es sich für einen 14jährigen einfach nicht, sich für die gleichen Dinge zu interessieren wie die ach so kleine Schwester.
(Den Rest des Tages allerdings bleibt er doch - ich beobachte es heimlich aus dem Augenwinkel:) - immer wieder interessiert und fasziniert vor allen möglichen Exponaten stehen. Und als im Museumsshop letztlich noch ein Zauberwürfel für ihn herausspringt - wie eigentlich konnte es geschehen, dass meinem Kind dieses essentielle Spielzeug bisher vorenthalten geblieben war? - tut er fast schon versöhnt.)

Ein paar kleine Blicke in unseren Museumstag, beginnend mit der morgendlichen Anfahrt.


 Ich liebe Orange und klare Linien! (In diese U-Bahn-Station könnt ich also einziehen:))


 Vorfreudemachschild, noch in der U-Bahn-Station ...


...  und ein Wiedererkennensblick.


Wie immer stolpern wir zunächst in die Hochspannungsabteilung, zumal dort gerade Vorführung ist. Wie immer aber erschrecken sich die Kinder (beide!) vor den lauten Geräuschen, halten sich die Ohren zu und flehen völlig verängstigt aus der letzten Ecke des Saales, ob wir nicht gehen könnten. Ok, nächster Versuch dann in 5 Jahren. Oder wir geben es in Zukunft auf. Kann man doch gleich neben dem Saal auf einem Monitor ein Filmchen der gesamten Vorführung sehen.


Wie immer auch kreisen wir danach ein Weilchen durch den Flugzeugsaal.
Sehe ich da oben ein Gesicht? Jedenfalls einen wunderbar assoziationsauslösenden Namen.


Und Blumen. Ja, Blumen hat man mir aufgestellt. Sehr passend. Habe ich doch just zum Museumsbesuch Geburtstag.


Trotz fortgeschrittener Reife und Lebenserfahrung habe ich mich noch immer nicht zu einer passablen alte-Litfasssäulen-Fotografin entwickelt. Fuß und  Deckel abgeschnitten, Hintergrund störend, schief, unscharf, naja.


 Dann schauen wir Farben.


 Und die Welt der Mechanik.





Probieren aus, was wir zum Strahlen bringen können.
(Mal abgesehen davon, dass die Tochter sowieso immer strahlt:))


Betrachten alte Zeichengeräte. Wahnsinn, ich bin jedes Mal sehr beeindruckt, wie durch mechanische Konstruktionen Probleme gelöst werden konnten, schon lange bevor die digitale Rechentechnik in die Welt Einzug gehalten hat.
Die obere Erklärung - ein Proportionalzirkel - ist noch leicht zu verstehen. Bei dem unteren Gerät zum Integrieren steige ich aus. Vermutlich müsste man ein weiteres Semester Mathematikstudium anhängen, um hier einen Durchblick zu erlangen. Wie gesagt: ich bin tief beeindruckt





Wir sehen Computer, die so aussehen, wie Computer in Museen nunmal auszusehen haben.


Gleich daneben das Innere eines (relativ gegenwärtigen, meine ich mich zu erinnern) Chips ausgebreitet: in starker Vergrößerung. Der rote Balken etwa entspricht einem Millimeter. (Hier übrigens ertappe ich den Sohn bei einem Staunansatz.)





Und noch weiter ins Innere geschaut, in ein wesentliches Material, das zur Chipherstellung benötigt wird: ein Siliziumdioxidkristall, glaube ich. (Fachliche Fehler dürft Ihr behalten. Die Grundidee sollte stimmen.)


Kurz vor dem Umfallen (wir sind jetzt etwa 7 Stunden im Museum!) schleppe ich die Familie noch in die kleine Mathematikabteilung. Schließlich habe ich heute Geburtstag, und keiner darf sich wehren:)
Die Ästhetik von Flächen, jeweils aus einer einzigen Gleichung entstanden. Auch hier bei mir mehr Faszination als wirkliches Verstehen.





Immerhin: die Kinder leben trotz Erschöpfung noch einmal auf. Wenn auch nur durch eine Computeranimation.



Weitere hundert Fotos auf der Kamera, weitere tausend nichtfotografierte Blicke, weitere zehntausend nichtangeschaute Exponate bleiben für heute unsichtbar.
Wärmste Empfehlung also: Deutsches Museum München. Mit oder ohne Kinder. Mit viel Zeit aber in jedem Falle.


5 Kommentare:

  1. Ein wunderbarer Reisebericht, genauso wie Ihre Fahrradreisen.
    Die Stadt, in deren Peripherie ich wohne, wurde mir in ihrer Schönheit und Interessantheit vor Augen geführt.

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  2. ich schließe mich dem an:
    sehr schöner reisebericht!
    und dann wünsche ich dir natürlich noch
    ein ganz bezaubernd schönes und gesundes neues lebensjahr!!!
    habs gut!!!
    waldwanderer

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  3. grins:
    passend zu deinen geburtstagsblumen
    durfte ich grade beim "beweisen sie, das sie keine roboter sind"
    ein bilderrätsel lösen, bei dem drei blumenfotos unter neun möglichen gefunden werden wollten;-)
    angenehmen start in die neue woche!!!
    waldwanderer

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  4. Ich habe natürlich vergessen zu gratulieren, si hat mich der Bericht gepackt!
    Also: Nachgeholt! Die schärfsten Glückwünsche nachträglich.

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  5. Dankeschön - das ist jetzt noch ein schöner Nachklapp zum Geburtstag, ist ja schon ne Weile her.
    (Diese Robots lesen mit, habe ich schon so manches Mal gedacht.)

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