Dienstag, 15. Februar 2011

Wortsuche

Und immer wenn ich meine, jetzt käme ein Wort aus mir,
immer wenn ich meine, dieses würde beschreiben können,
immer wenn ich es, niedergeschrieben, für mich lese,
um zu erproben, ob damit auch gesagt sei ...
dann fühlt sich die Probe an, als setzte ich mich auf diese Bank.


So lange bleibe ich also stehen.
Auch stehend kann ich mein Gesicht zur Sonne wenden :)

5 Kommentare:

  1. toll, das Bild mit der Bank für die Sprachlosigkeit!
    Ich habe letzthin das Bild vom Kücken im Ei gehört. Vieles braucht diese Zeit in der geschützten Verborgenheit der Schale, wird diese zu früh aufgebrochen, so stirbt, was werden wollte.
    Viel Geduld beim Warten auf das Klopfzeichen wünsche ich dir.
    Von Herzen
    Gabriela

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  2. Was für ein wunderbarer Vergleich.
    Liebe Grüße
    Herr M

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  3. genau- auf jeden fall besser, als sich zwischen zwei stühle in den matsch zu setzen:-)

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  4. Ich weiß nicht, Gabriela, ob es stirbt. Ich hoffe immer, es bleibe da, tief innen. Ganz gleich wie ich es unbeholfen mit Worten verstelle.
    Ja: verdecken oder auch aufdecken, es mir selbst unsichtbar machen oder auch es ans Licht holen, mein Werden verlangsamen oder auch beschleunigen, das können Worte.
    Aber können sie daseinsschaffend oder -vernichtend sein???
    Ich glaube nicht. Oder: Ich hoffe nicht. (Wie gefährlich das wäre: wir zerstören unser Sein. Oder wie einfach: wir erschaffen unser Sein.)
    Was weiß denn ich ...

    Das was ich vom Wochenende mitbringe, ist durch Worte nicht zu verlieren. Es ist nur eben - im Moment - auch nicht zu beschreiben (außer ein wenig vom Äußeren her). Ich kann nicht erzählen: So war es. So dass Ihr bequem lesen könntet und sagtet: Ah ja, so war es.
    Und daher: wozu im Moment Worte?

    Die Frage, welche Macht Worte wirklich haben, die drei Fragezeichen von oben, die nehme ich weiter mit ...

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  5. Fürchten und Hoffen - wieder zwei Seiten einer selben Medaille. Letzten Endes haben Worte genau diese Macht, sind daseinsschaffend wie daseinsvernichtend. Weil vor ihnen die entsprechenden Gedanken stehen, die nach ihrer Verwirklichung streben. Wie schön, wenn wir "Gutes", "Förderliches" denken (denn dann kommt es zu uns zurück, ereignet sich) - und wie schrecklich, wenn wir "Schlechtes", "Zerstörerisches" denken (auch das kommt zurück, ereignet sich). Darum ja auch "Gedankenhygiene". Man sollte Ernst machen damit. Wir erschaffen ja beides permanent, beide Extrema und natürlich das Dazwischenliegende. Wir erschaffen auf diese Weise unser eigenes Sein, oder sind zumindest sehr daran beteiligt. Ebenso "gut" wie "schlecht"?
    Fest steht jedenfalls, daß man auf seine Gedanken sehr achten sollte - und auf seine Worte noch viel mehr... wer weiß, was sie anrichten, wenn sie erst in der Welt sind.
    (aber "Man muß ja nicht immer reden", wie Konstantin Wecker schon bemerkte...).
    Liebe Grüße!

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