Freitag, 29. April 2011

Vom Bewerben II

Ein paar Tage lang hatte mich noch gescheut: Die nehmen mich doch ohnehin nicht, wer kennt mich hier schon, diese Stellen gehen doch immer unter der Hand weg, wozu dann der ganze Aufwand?
Aber dazwischen, mal leise, mal laut: Genau das wollte ich doch schon immer machen. Wollte und will es wirklich. Wozu, wenn nicht dafür, Aufwand betreiben?

Also erkundigte ich mich genauer:
Was einzureichen wäre.
Und welches Auswahlprocedere dann anstehe.

Auskunft zu Frage Eins: Nachweise über die Beschäftigung mit fachdidaktischen Fragen.
Entmutigend, denn ich habe kaum welche. Wann hatte ich in den vergangenen Jahren schon Zeit für Fortbildungen? --- Beim Durchblättern meiner Unterlagen wurde ich mutiger: gar nicht so wenig. Und vieles habe ich mir darüber hinaus allein angelesen und erarbeitet. Oder zusammen mit Kollegen. Und dazu noch unsere Schulentwicklungs-Arbeitsgruppe.
Über all das schrieb ich ein Expose. Und finde nun überhaupt nicht mehr, dass es wenig ist :)

Auskunft zu Frage Zwei: Vier Dinge stehen nun an - Bewerbergespräch, Unterrichtsbesuch und dienstliche Beurteilung durch meine Schulleitung, Leiten einer Seminarsitzung nach vorgegebenem Thema, Besuch von Referendarsunterricht, worüber mit diesem - unter Beobachtung - ein Beratungs- und Beurteilungsgespräch zu führen ist.
Upps, nicht wenig. Wieder der Was-soll-der-ganze-Aufwand-Troll auf meiner Schulter, wenn es doch sowieso nicht klappt. Andererseits: "Vortanzen" erhöht meine Chancen - im "machen und tun" bin ich besser als im "über mich schreiben". Dann wieder der innere Zensor: Das habe ich doch noch nie gemacht, woher soll ich all das können?
Wer wenn nicht Du“, sagt mir mein Schulleiter. Das war vielleicht das Zünglein an der Waage es zu wagen - auch wenn er damit wohl ein wenig übertreibt :)

Ich hab’s also eingereicht. Sogar persönlich hingebracht. Wenn die Papiere einem Gesicht zuzuordnen sind, ist das immer besser, dachte ich mir. Und tatsächlich hatten wir schon bei der Bewerbungsabgabe ein sehr angeregtes Gespräch. Erstaunlich, dass sie meinen Namen noch kannten: Ob ich die Frau Rebis von damals sei, die beim Herrn XY war? Ja, die sei ich.
(Na, zum Glück heiße ich nicht Müller :)  Denn der Herr XY hat wohl nicht das Schlechteste über mich geäußert, damals.)

So stehts also. In den nächsten Wochen werde ich für die vier anstehenden Schritte gut zu tun haben. Ich freue mich sogar darauf.
Und wenn es nichts wird, sage ich mir, dann ist es eben eine gute Vorübung für's nächste Mal. Und dann bekomme ich nächstes Jahr doch eine 5., was ich schon so lange wollte. Und dann hat es noch etwas Zeit mit der Deputatsaufstockung. Und dann hat es sich schon deswegen gelohnt, weil ich mich in diesen Wochen so intensiv mit so vielen fachdidaktischen Fragen beschäftigt habe wie schon lange nicht mehr ...

Schauen wir einfach weiter, was passiert ... Es wird gut, so oder so.

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