Dienstag, 8. Juli 2014

Wochenrückblick 27/14


Wetter
eine Sommerwoche mit (gemäßigten) Warmtemperaturen, in denen ich gern mehr draußen gewesen wäre als es die Arbeit zugelassen hat; am Wochenende wunderbare Terassen-Abende - bis zum Gewittersturm am Sonntag
gemacht
viel Kinder-hin-und-her-Gefahre (die kleinen Nachteile des Wohnens auf dem Dorf); weniger gearbeitet als in den vergangenen Wochen, aber vor lauter Erschöpfung konnte ich mich kaum noch konzentriert dransetzen und daher zog es sich abends oft genauso lang hin - Sommerferienreife total!; einen Kollegiumsausflug zu einem benachbarten Kloster, mit Bollerwagen-Wanderung in bester Stimmung (bloß leider arg verkürzt ohne gemütlichen Abend durch das blöde Fußball, zu dem alle dann wegströmten)
gehört
eine Probe des Sohnes mit seiner Wunschmusizierpartnerin, bei der einem das Herz aufging; bunte Klänge am Tag der offenen Tür in der Musikschule; Kindergestreite (und ich übe mich darin, in meinem Zimmer zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass sie Wege finden, dies selbst zu klären)
gelesen
Florian Illies: 1913 - obwohl ich mich innerlich erst sträubte gegen ein Buch mit so vielen Informationen zwischen (und in) den Zeilen, fesselt es mich jetzt doch, und ich bin schon bei April angekommen
begegnet
auf dem Kollegiumsausflug vielen Elternzeitkolleginnen und ihren kleinen jungen Menschen (eines war erst drei Wochen alt!), nahe Gespräche auf der Wanderung; lieben Freunden am Freitagabend
gedacht
dass derzeit so viele meiner Tage nur aus Funktionieren im Rädchenwerk unzähliger eng verzahnter Abläufe bestehen - und ob mir wohl die Rolle, die ich darin habe, schon so verinnerlicht ist, dass ich sie gar nicht mehr wahrnehme, geschweige denn es mich herausdrängt? - und wie wohl kleine Schritte aussehen könnten, die vom bloßen Funktionieren wegführen?
gefühlt
von Schweigen erfasst, die leisen Stimmen im Innern verstummt, die mitschwingenden Ohren betäubt vom raumgreifenden einnebelnden Alltag
gestaunt
wie wir hier immer wieder durch (vor)pubertäre Emotionsentladungen (und meine noch nicht ausreichend gelassene Reaktion) aufeinandercrashen, dann aber doch immer wieder nach kurzer Zeit zusammenfinden, was sich im Moment zwar anstrengend, aber stimmig anfühlt
gekauft
Radwanderkarten für den Sommer, und fast schon eine Bahnfahrkarte dazu - hach!; einen Fußball für die Kinder (nein, wir hatten keinen in unserem Haushalt - er war sehnlichst gewünscht und wird derzeit zum Nachspielen von Schlüsselszenen des Vortages ausgiebig benutzt: ich brauche nur zuzuschauen, dann bin ich bestens informiert und kann bei meinen Schülern mit profundem WM-Wissen punkten:))
gefreut
die Tochter mit Freundinnen ganz gelöst spielen zu sehen, voll sprühender Fantasie, sehr im Einklang mit den Mädchen und sich und der Welt
geärgert
dass ich irgendwie auch mal einen freien Sonntag haben möchte, so wie der Sonntag für die meisten Menschen eben ist, ohne den Montag im Nacken, der vorbereitet werden will --- und dass ich mich in diese Situation so schwer hineinfinde, obwohl ich sie seit Jahren nicht anders kenne
gelacht
zugegeben: wenig - wir sind alle erschöpft und matt und ferienlechzend, hängen in den Seilen, prallen öfter aufeinander ...
geweint
über die Geschichte des Sohnes einer Freundesfamilie, von der ich erfuhr - die treibt mir die Tränen in die Augen
berührt
als ich die erste Chorprobe im Elias singe, erklingt die langvertraute Musik plötzlich so neu, steht durch "meine" Stimme, die ich nie vernommen hatte, eine neugeschaute Klangwelt vor mir - und mir wird ganz warm und ganz leicht, weil mir dieser Moment eine Ahnung mitbringt von Verwandlung, wenn man nur mitten hineingeht ...
Ausblick
ein paar Ausflüge in den Kinderschulen stehen an, bzw. standen an, denn einiges wird wohl wegen des vom Himmel schüttenden Wassers leider in ebendieses fallen; letzte Unterrichtsplanungen, eine letzte Klassenarbeit zu erstellen, letzte Elterngespräche vereinbaren, und erste Noten fertigmachen
Dankbarkeit
für ein paar Sekunden plötzlichen In-mir-Seins, als ich meinen eingetrockneten Füller für Worte, die sich nicht vertreiben ließen, auf die Tagebuchseiten setzte

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