Sonntag, 2. August 2015

im Juli


dominierend wie immer in diesem Monat war die Schule
diesmal bei wochenlangen fast-40°-Temperaturen kaum zu ertragen, und obwohl ich mich als echte Das-muss-man-aushalten-Lehrerin sehe, bin ich dieses Jahr ob unserer Südseiten-Glasfront-Klassenzimmer eingeknickt und habe etliche Schulstunden plätschernd und mit Eisessen verbracht
dennoch aber: die letzten Klassenarbeiten des Jahres geschrieben und korrigiert
dazu dann 120 Endnoten fertiggemacht und eingetragen, einige noch mit Elterngespräch abgerundet
immer wieder die Schüler motiviert (und gleichermaßen bewundert, wie die das Tag für Tag aushalten)
mich über jedes Hitzefrei gefreut
nachmittags in unzähligen Sitzungen, Konferenzen, Planungstreffen gesessen
Lehrerzimmer, Physiksammlung und heimischen Arbeitsplatz geräumt, geschrubbt, entmistet und geschreddert
auf den Zeugnistag hingedürstet, und an jenem dann Abschied nehmen müssen von einem Lieblingskollegen und - wie jedes Jahr - unseren zahlreichen Referendaren
durch die letzten Wochen sich ziehend auch der Abschied von unseren 6ern, die wir zwei Jahre begleiten durften: mit einem kurzen Zeltlager, etlichen vorletzten und letzten und allerletzten Stunden und so mancher Träne am allerletzten Tag
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Sohn war im Landheim und kehrte schneller als gedacht zurück: mit gebrochener Zehe, Notarzt, nächtlicher OP unter Händchenhalten seines großartigen Mathelehrers (ich wäre wohl gestorben bei dem Anblick der einzuschiebenden Drähte und des anzunähenden Nagels, insofern wars im Nachhinein gut so:)), dann holten wir ihn ab, und seither krückt er sich schwimmbad- und fußballlos durch den Sommer, ist natürlich genervt, aber geduldig, und am Mittwoch sollen die Drähte raus und der Gips ab, damit wir in den Urlaub loskönnen - puh, hoffentlich klappt das
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die restlichen Kinderaktivitäten waren weniger gruselig, wenn auch anstrengend: das Dauerfeiern zum Ende des Schuljahres nimmt adventeske Züge an und hat mit dem ursprünglichen Sinn von Feiern nicht mehr viel zu tun - alle Familien müssen schauen, wie sie's durchhalten - bei uns diesmal sechs musikalische und drei sonstige Festivitäten - uff!
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dazu natürlich einige "selbstgemachte" fröhlich-feuchte Treffen mit Freunden - aber hej: man kann doch diese lauen Sommerabende nicht ungenutzt verstreichen lassen! - und ein Kollegiumsausflug
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seit ewigen Zeiten mal wieder im Kino gewesen, zu einem Mathematik-Filmfestival: dass ich dort einen Professor und die Hörsäle und Gänge der Moskauer Uni wiedersehen würde, das hatte ich vorher gelesen; dass die Regisseurin aber eine Kommilitonin von mir war, noch dazu eine, mit der ich in meiner Moskauer Zeit befreundet war und die mich damals in Berlin besucht hatte: DAS durchfuhr mich als Ahnung erst, als sie vorn auf der Bühne stand - ich meine, da geht man irgendwo in Mitteleuropa ins Kino und trifft sich nach 25 Jahren einfach wieder? Gibt's das? - wir waren beide ganz perplex, und ich kann es immer noch nicht glauben:))
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mittlerweile sind Ferien, und da diese in wenigen Tagen in eine Radreise münden sollen, war ich in den ersten Tagen schnell dran mit Arzt, Optiker, Friseur, Besorgungen, Haushalt, Schulsachenaufräumen, Fahrradreparieren - bis mich am Freitag ein Grippchen erfasste, aber sooo heftig --- nun habe ich zwei Tage quasi durchgeschlafen, versuche wieder auf die Beine zu kommen und hoffe ganz sehr, dass wir in vier Tagen unsere Sommerradtour starten können --- zum Glück ist vieles schon vorbereitet, und in den ersten Tagen muss ich dort im Norden ja keine nichtvorhandenen Berge versetzen, gell?

2 Kommentare:

  1. "adventesk" - Superwort!
    Nun lebt es sich gut weiter! Bin gespannt!
    Hab`s gut

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  2. Nun bin ich schon gleich weg. Hier zunächst ein Kurzgruß für Dich, liebe Sonja - und bald von unterwegs!

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