Dienstag, 9. Juni 2009

Endspur(t)

Erster Tag:
„Auf zum Endspurt!“ klingt es allerorten im Lehrerzimmer, als wir uns nach den Pfingstferien wieder begegnen.
Voller Energie die Kollegen.
Voller Termine, Fahrten, Prüfungen, Noten, Konferenzen die verbleibenden sieben Wochen bis zur Sommerpause.
(Das passt zusammen, irgendwie.)

Und ich? Verstehe erst gar nicht, was gemeint ist. Frage nach:
Wieso „End“ – wir fangen doch gerade erst wieder an?
Wieso „Spurt“ – ich möchte mich doch einschleichen, nach den Ferien, in den Alltag allmählich erst zurückkehren?
Bin ich zu langsam?
Verharre noch im Anfangen, wenn die anderen schon das Ende vor Augen haben?
Starte erst noch, wenn die anderen schon längst spurten?
Und man sagt von mir, ich wäre schnell …. So grundsätzlich jedenfalls.
Heute bin ich es nicht.

Zweiter Tag:
Heute bin ich schneller.
Fliegende Wortwechsel zwischen mir und den Schülern, nicht mehr tastende wie gestern.
Das vertraute Gefühl stellt sich ein, Blickwechsel, gemeinsames Lachen.
Erste Erwähnung der letzten Klassenarbeiten. Und schon wirbeln Hefte, Tafel, Kreide, Bücher, Listen, Stifte.
Sooo schnell schon wieder!
Hat das langsame Anfangen jetzt schon ein Ende? Beginne ich jetzt auch mit dem Endspurt?
Oh je, hoffentlich kann ich das Tempo sieben Wochen lang halten …

PS am Nachmittag:
Mein Sohn (7): „In der Schule sind wir auf der Endspur.“ (sic!)
Ich: „Wer sagt das?“
Er: „Frau W.“ (seine Lehrerin)

Oh ha, der-die Endspur(t) ist offenbar schulartübergreifend!

1 Kommentar:

  1. Hallo rebis,

    irgendwie kenne ich das von dir beschriebene Szenario ;-)
    Vor allem auch, dass am zweiten Tag schon die Worte wieder besser fließen.
    Ach ja, aus den Ferien heraus lässt sich darüber gut schmunzeln. Bis zum nächsten "Start"!

    Gruß
    Susanne

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