Mittwoch, 23. Dezember 2009

Erster Ferientag und Tochtersprüche

Erster Ferientag –
das heißt nicht nur, morgens um 7.44 zu erwachen und nicht verschlafen zu haben,
das heißt nicht nur, sich einen gemütlichen Mittagsschlaf mit der Tochter ohne schlechtes Gewissen leisten zu können,
das heißt nicht nur, abends mit der gesamten Familie in die Sauna zu gehen und nicht die Schlafenszeit der Kinder im Auge haben zu müssen,

das heißt für mich vor allem, viel viel mehr von den Kindern mitzubekommen. Heute war offenbar Tochtersprüche-Tag, sie verblüffte mich alle paar Minuten.
(Anderen mag dies ganz normal vorkommen. Ich aber habe eben ca. dreieinhalb Jahre warten müssen, bis das Kind sich in unserer deutschen Sprache auszudrücken pflegt, und daher bin ich ein ums andere Mal immer noch sehr begeistert. Mehr als ´ne Erstlingsmutter, sozusagen.)


Morgens gleich nach dem Wachwerden, sie eilt aus dem Bett zielstrebig zum neuen Hammerspiel, schickt sich an, dieses zu betätigen. Ich sage nur „Psst, der Papa schläft noch.“
Kurz darauf schlappt besagter Papa am Kinderzimmer vorbei ins Bad. Sie sogleich ganz freudig:„De Dlafmütze is auf’eteht – jetz daaf ich hämmern!
Ähm: Ich habe ihr das „Schlafmütze“ nicht beigebracht. Jedenfalls nicht im Zusammenhang mit dem Papa ;-))

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Badewannenszene, beide Kinder sind drin. Die Kinder lieben die randvolle Wanne, ich nicht so. Nach einiger Zeit also rufe ich ins Bad: „Macht das Wasser aus.“
Ich höre wie sie zum Bruder sagt: „Mach aus.“ und der antwortet: „Nein, wir lassen volllaufen.“ Daraufhin sie energisch: „‘Aus ist aus‘, hat de Mama sagt.“
Aha, so rede ich also? Perfekter Spiegel. Ich werde mir das „aus ist aus“ in Zukunft wohl verkneifen.

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Die Tochter braucht ja immer noch Windeln. Ich bemühe mich, Genervtheit und Ungeduld zu verstecken, ganz gelassen zu bleiben. Als mal wieder ein Windelwechsel akut ist und ich unsichtbar mit den Augen rolle, tröstet sie mich:„Wenn ich groß bin, können wir den Wickeltisch einem anderen Kind schenken.
Was heißt denn, wenn Du groß bist???“, frage ich erschreckt.
So groß wie der (hier nennt sie den Namen des Bruders).“
Ich zucke zusammen.
Ähm, der hat aber schon ganz lange keinen Wickeltisch mehr. Könnte es nicht ein bisschen eher sein? Zu Weihnachten zum Beispiel?
Die Tochter lächelt müde und stapft die Treppe hoch, zum Wickeltisch.
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Dort nehmen wir das Gespräch neu auf, während ich am Werkeln bin. Die Reinigung gestaltet sich schwierig, ich muss mich umdrehen und einen neuen Lappen herausnehmen: „Und jetzt bleib bitte ganz ganz ruhig liegen, nicht mit den Beinen zappeln, sonst verschmiert da noch mehr, und das wollen wir doch beide nicht.
Doch, das wollen wir“, antwortet sie frech.
Nein!“, schreie ich auf.
War nur ein Witz“, sagt sie ganz trocken.
Jetzt ist es an mir, schallend zu lachen ...

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