Sonntag, 8. August 2010

Wandelgefühle

Wenn man
nach einem Erleben erst zarte Mutfädchen und Hoffnungsfunken in sich spürt, diese als zukunftsträchtig wähnt,
und dann
allmählich - oder plötzlich: es reicht so wenig manchmal - das undurchdringliche Zweifels-Ängste-Schuld-Dickicht wieder raumgreifend das Herz umklammert,
dann schmerzt das.

Meine Suche nach tröstenden Worten weiser und kluger Menschen, die genau diesen Gefühlewandel beschreiben, bleibt ergebnislos. Weil es eben nicht weise und klug ist, Mut und Hoffnung wieder zu verlieren?

Und jetzt?

7 Kommentare:

  1. weise und klug ist eben nicht gleich menschlich.
    menschlich, dazu gehört die volle bandbreite....
    oder so.
    nichts bleibt.
    alles fließt, so kann man es
    auch sagen...

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  2. Ja, Sonja. So ist es wohl. Aber ob wirklich nichts bleibt ... diese Frage trage ich jetzt in mir weiter durch den Abend und die Nacht.

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  3. Kennst du Christinas (Goldstück) Blog, der bei mir verlinkt ist?
    Ich lerne von ihr so viel.

    annehmen, einfach hinschauen, in den Schmerz, in die Angst, in die Ungewissheit, einfach beobachten, was geschieht, in mir, mit mir, nicht werten, nicht ablehnen, nicht wissen, was sein soll statt dessen, sondern im Jetzt Ja sagen.
    und vertrauen, immer wieder.

    Es sind nicht die hellen Zeiten die guten und die dunklen die schlechten, das machen wir aus ihnen, und wir machen es uns schwer damit. Es sind unsere Zeiten.
    Oder vielleicht nicht mal das. So weit vermag ich noch nicht zu sehen.

    Alles Liebe für eine neue Woche, ihren ersten Tag und ihre erste Stunde!

    Gabriela

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  4. Ja, den kenne ich - natürlich ;-). Selbst aus der Ferne lerne ich das bei ihr, immer wieder, ich lese ihre Text meist ganz oft. (Grüß sie mal bitte ...)
    Doch im Moment geht es darum, dass ICH etwas in die Hand nehmen, eingreifen muss oder sollte. Dass ich mich schon viel zu lange habe passiv hin- und herschaukeln lassen, und nicht nur mich, ja, nicht nur mich. Dass ich das angehe, es mir zutraue, vor allem. Ach ...
    Einen erfüllenden Tag A. und Dir (und den Taschentüchern) und allen anderen.
    Alles Liebe
    Uta

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  5. Liebe Uta,

    manchmal erfüllt uns ein neuer Schritt mit Angst und diese Angst hat meist eine lähmende Wirkung. Wir wagen diesen Schritt dann oft nicht mehr und verpassen den vielleicht wichtigen Neuanfang in unserem Leben ohne es zu merken. Warum beschleicht sie uns immer wieder in Situationen in denen wir selbst etwas in die Hand nehmen müssen, in denen wir Entscheidungen treffen müssen? Wir wollen nicht versagen, wollen immer alles Richtig machen, alle Beteiligten glücklich und froh sehen. Doch geht das? Können wir immer alles richtig machen? Andersherum, können wir überhaupt falsch entscheiden? Ist nicht jede getroffene Entscheidung besser, als keine Entscheidung? Ich habe nun schon oft an mir gemerkt das ich erst weitergekommen bin, indem ich entschieden habe etwas zu tun. Manchmal tat es erst weh, diese Entscheidung getroffen zu haben, aber danach kam meist eine Weggabelung die mich weitergebracht hat, und diese hätte es ohne mein Handeln sicherlich nicht gegeben.
    Ich wünsche dir, das deine Ängste dich nicht zu sehr lähmen und du deine Entscheidung voller Zuversicht auf ein gutes Weiterkommen treffen kannst!

    Liebe Grüße
    Rina

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  6. Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:

    geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
    pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;
    töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit;
    abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;
    weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;
    klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;
    Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit;
    herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;
    suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit;
    behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;
    zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit;
    schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;
    lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit;
    Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.
    Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon. Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, daß sie sich damit plagen. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur daß der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.

    (Koh 3, 1-11)

    Für mich ist es immer wieder dieser Text, in dem ALLES steckt - eben auch die Einheit (und nicht der Gegensatz!) von Hoffnung und Verzweiflung.
    Ich wünsche dir alles Liebe!
    katobia

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  7. Ihr Lieben,

    ich bin berührt - wirklich. So viele Gedankengeschenke hier zu finden. Gestern war ich sehr im Zweifel, ob ich so etwas überhaupt posten solle. Jetzt weiß ich mal wieder, wie richtig es war, mich dazu durchzuringen.

    Habe einen Intensivstvormittag mit mir und Texten und Tagebuch hinter mir - nun kehrt ein wenig Ruhe im Innern ein. Gute Ruhe, für den Moment.

    Zumal mir dieser Text zufiel - zufällig, wie man so sagt :) - den ich gleich posten werde. Wie für mich gemacht, heute.

    Und: es werden sich ein paar Mails auf den Weg machen ...

    Danke!
    Uta

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