Freitag, 15. August 2014

Tag 7: Görlitz - Bad Muskau


Görlitz entlässt einen nicht so leicht – man muss erstmal die Nordgörlitzer Hügel und Baustellen und Wegsperren hinter sich lassen (ein Mann am Wegesrand weist uns in die besten Umfahrungspfade ein und erzählt dabei gleich noch von all den Wegen, Kämpfen und Straßenbauten der verschiedenen Fronten in dieser Gegend vor, in und nach 45 – er hört gar nicht wieder auf, ich fühle mich von all den Details ertränkt – während der Sohn den Dialekt nicht versteht und daher nur freundlich lächelnd danebensteht:)
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bald – wir sind immer noch nicht viel gefahren – erscheint am Wegesrand auffällig der „Kulturpark Einsiedel“, ein riesiger Holzspielwald (um es kurz zu benennen – obwohl sich der Veranstalter in dieser simplen Bezeichnung sicher nicht wiederfinden wird) – die kindlichen Triebe des Sohnes sind jedenfalls geweckt (so formuliert er es selbst:)), wir machen Essen-, Trink- und Spielpause und bauen am Ende noch eine Schatzsuche „Such den Fahrradhandschuh“ ein
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jetzt – es ist schon spät – geht es nur noch in den Neißeauen entlang … ein wellenförmiger, besänftigender, atemspendender Weg, den ich noch stundenlang hätte weiterfahren können
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jeder Fluss hat irgendwie einen anderen Charakter, finde ich – da ich mich mit Bäumen aber erschreckend wenig auskenne, kann ich es kaum benennen: verwildertes Dickicht, Birken und Kiefern in ganz eigener Mischung, dazwischen vereinzelte Häuser und Höfe, ab und zu ein weiter Blick, oft aber geht es mit dem Fluss zusammen mitten durch die Bäume hindurch
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gerade sehe ich, dass ich von diesen vielen inneren Bildern kaum eines auf der Kamera habe – offenbar lässt es sich nicht festhalten, oder wir waren zu eilig unterwegs, weil wir morgens zu lange gebraucht haben
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es zieht mich wieder in diese Auen, also schnell den Sohn wecken, dann bekommen wir sie vielleicht noch im Morgensonnenschein zu sehen …

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