Dienstag, 23. Februar 2010

Verwirrtraum

Eigentlich interessiert mich ja Olympia überhaupt nicht. Ich schau mir auch nix an, wir haben eh keinen Fernseher.

Aber heute Nacht, da stand ich auf dem Treppchen. Ganz oben sogar. Nach der Disqualifikation des anderen Teilnehmerpärchens nämlich. Wir zögerten zwar und fühlten uns nicht ganz berechtigt, allein aus diesem Grunde die letzte Stufe hinauf zu klettern, aber so ward uns geheißen.
Von wem? Weiß nicht mehr. An eine Medaille auf der Brust kann ich mich auch nicht erinnern. Nur dass das Siegerpodest neben einem Kachelofen stand. Einem grünen, mit so nach innen gewölbten Reliefkacheln. Und dass es sich um eine Wassersportart gehandelt haben muss, die man mit Pulswärmern (rot, gestrickt) und mit Partnerin ausübt. Synchronschwimmen vielleicht? Keine Ahnung, beim Wettkampf war mein Traum noch nicht dabei. Die Partnerin kenne ich nicht. Den Trainer auch nicht (vollbärtig, weißhaarig, onduliert-gewelltes Haar, unangenehmer Typ), der saß nur mürrisch auf der Bank und gratulierte nicht mal. Klar, bei zwei Teilnehmern, und dann die anderen disqualifiziert – da ist gewonnenes Gold schon eher lächerlich.
Und sofort nach der Siegerehrung begann das Warmschwimmen für die „echten“ Schwimmwettkämpfe. Brust, Kraul und so. Ohne Pulswärmer also. Wohin ich die in der Eile verlegt habe, ist mir entfallen. Nur dass ich mir aus einer langen Reihe von CD-Playern letztlich einen mit der Aufschrift „Rücken“ aussuchte, um mir während des Einschwimmens die Technik nochmals coachen zu lassen, das weiß ich noch. Die Frage, ob das Ding überhaupt unterwassertauglich sei, flackerte im Traum schon auf. Und im Wachzustand treibt sie mich immer noch um ;-)
Und dann? Keine Ahnung, wie der Wettkampf lief. Da war ich wohl nicht mehr dabei, muss nach 5Uhr30, nach dem Weckerklingeln gewesen sein. Naja, den Olymp werde ich wohl nicht bezwungen haben mit meiner CD-gecoachten Technik.

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Ein paar Stunden später: Der Traum ist mir so präsent wie selten einer. Was sagt mir das jetzt?

… Zweifel …
Warum bin ich so blind gegenüber meiner Partnerin?
Und wer ist überhaupt dieser Trainer? Will ich ihn, brauche ich einen?
Und ich bin ganz klar auf dem falschen Olympia, Wasser im Winter …

… Selbstberuhigung …
Keine Spur von Ehrgeiz und Wettkampfgedanken in mir, den ganzen Traum lang nicht. Und keine Spur von Stolz auf dem Treppchen. Wenigstens das. Wenigstens hat mich das agonale Prinzip nicht vollkommen durchdrungen, offenbar.

… erneuter Zweifel …
Aber war es nicht doch schön warm, so nah am Ofen, wie das Podest stand?
Mache ich mir was vor?

… Verwirrung …
Da bin ich Siegerin, scheinbare zumal, in unwichtigsten Randdisziplinen, und dafür im elementaren Bereich nicht mal mit den Grundtechniken vertraut? (Dass da so viele CD-Player hingen, für so viele Unbedarfte, beruhigt mich nicht wirklich.)

Ach, ich weiß nicht. Ich grübele so in den Vormittag hinein, das führt im Moment zu nichts. Also erklimme ich jetzt lieber wieder meine Berge hier. Keine Olymps, nein. Eher so 57-m-Hügelein. Solche, die höchstens in Holl- und Friesland mit Gipfelkreuzen versehen werden, die sind heute dran. Und der Wäscheberg, der auch.

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