Dienstag, 10. November 2009

Einem Berge

Du, Berg, bist gut. Auf deinen Matten ruht
das Auge gern und gern auf deinem Wald;
du bist nicht hoch noch stattlich von Gestalt,
doch macht dein sanfter Reiz dem Träumer Mut.

Die Sonne liegt auf deiner breiten Brust
den langen Tag; du gibst sie uns zurück;
und über deinem gütevollen Glück
entläßt das Herz die letzte böse Lust.


(Chr. Morgenstern)

Fiel mir vorgestern in die Hände. Und ich dachte sofort an ein paar Fotos von Bergen, die, weil sie irgendwie unscheinbar aussehen, immer nach hinten sortiert werden bei meiner Auswahl.
Schaut sie Euch an - ist dieses Urteil nicht zu unrecht getroffen?

Das Spektakuläre, das Extreme, das Außergewöhnliche sticht sofort ins Auge - der höchste Berg, eine bizarre Form, die auffallende Harmonie eines Berges mit einem See.

Um die Schönheit kleiner Dinge am Wegesrand zu entdecken, um Sanftes, Zartes, Stilles, Unscheinbares wahrzunehmen, um aus Kleinem gütevolles Glück zu erfahren, muss ich wacher sein.




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