Sonntag, 15. November 2009

Sonntagswege

Heute war der richtige Tag für einen Spaziergang, die Seele wollte und musste einfach raus. Die ganze Woche hatte ich es nicht geschafft in den Garten zu schauen.

Fast ungläubig sah ich letzte Sommergrüße, ...





... viel sichtbarer aber waren die Boten des Abschieds, des Sterbens in der Natur.












Unser Weg führte uns hinaus, zunächst zu den von der Tochter geliebten Ziegen und Rindern (solange sie sich ihnen nicht nähern soll, und solange auch ich dem Zaun fern bleibe ;-) ) ...







... weiter über die Felder ...






... dann aber - irgendwie unwillkürlich - zurück, ...




... an jenen stillen Ort auf dem Hügel gegenüber unserem Haus, zu dem man nur ein paar Stufen hinaufsteigen muss, ...



... von dem aus man die Wiesen und Felder ...



... und unser Dorf, ...



... unser Haus ...



... und den Himmel ...



... in einem besonderen Spiegel sehen kann.



Hier bekommt alles eine andere Farbe, ...




... hier zeigt sich uns unser Weg auf ganz eindrückliche Weise, ...



... und hier kann man so deutlich sehen, wie alles zusammenhängt:
Weg, Farben, Abschied, Licht, und inmitten all diesem, ganz klein: ich.



Meine Gedanken wandern heute
zu Dir, H.
zu Dir, A.
zu Dir, M.
zu Dir, G.
zu Dir, D.
zu Euch, S. und R.
zu Dir, O.
zu Dir, R.
zu Dir, F.
zu Dir, C.
...
und jetzt, am Abend, dann noch zu jenem Künstler, dessen Konzert, in welchem wir eben sitzen wollten, heute "ganz unerwartet aus familiären Gründen" abgesagt werden musste - wer weiß ...

Und sie wandern zu meiner eigenen Familie, zu mir selbst, ins Innerste hinein.
Wäre ich bereit für den Abschied?
---
Wie nah er heute gekommen ist.
Und wie gut, dass wir so manches vorher nicht wissen.

Wie häufig müssen rings um mich Menschen "vor der Zeit", wie wir das nennen, Abschied voneinander nehmen.
Welche aber ist, welche wäre denn die rechte Zeit zu gehen?

(Meine Gedanken bleiben hier hängen und kreisen und kreisen und ... lassen sich heute kaum in Worte fassen .)

Wir können nicht begreifen, warum Menschenwege auf dieser Erde so früh, zu früh zu Ende gehen. Wir dürfen nicht vermessen sein und es verstehen wollen.

Einzig uns bewusst werden darüber, dass schon morgen, ja heute noch, auch ich ... oder du ... oder mein Kind ...
Nein, das dürfen wir nicht verdrängen.
Heute spürte ich, wie nah der Tod sein kann.

Einen Schlusssatz finde ich nicht.

Dafür dieses Bild: Geborgenheit.

8 Kommentare:

  1. Wundervoll.
    Welch schöner Friedhof....

    Ja, und deine Gedanken sind meine auch, nicht heute, aber hundertfach getragen durch die letzten Wochen.

    Lieben Gruss

    Gabriela

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  2. liebe uta,
    wieder einmal ein herzliches dankeschön, du schaffst es immer wieder durch deine wunderbaren bilder, deine weg-und gedankenbilder, dass sich so etwas wie frieden in mir ausbreitet.
    so ein ähnliches bild wie dein letztes (anstatt dem schlußsatz), hatte ich heute auch schon in gedanken.

    danke für deine unterstützung und morgen einen guten wochenanfang wünscht dir
    heike

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  3. Hallo! wirklich sehr schöne Bilder in deinem Blog. Was ist das für eine Landschaft, an der ihr wohnt? Wenn ich fragen darf...

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  4. Wir wohnen im Odenwald, in der Nähe des Neckars.
    Die Bilder in diesem Post sind aus unserem Dorf, und frühere (Anfang Oktober, September) auch. Aber die anderen Bilder im November sind alle aus den Herbstferien: Norditalien, Comer See.

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  5. Liebe Uta

    Ich weiss ja nicht, ob mit C. ich gemeint bin?

    So oder so, ich nehme es nun einfach mal mit, kann es gerade total gut gebrauchen.........

    Lieben Gruss

    Christina

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  6. Liebe Christina,

    ja, nimm es mit, es ist für Dich, unter anderem.
    Weißt Du, mir ist so viel begegnet in letzter Zeit - ich habe einige Namen hier noch vergessen, hinter manchen Buchstaben habe ich zwei oder mehr Menschen vor Augen.
    Sei umarmt, ganz herzlich, ich denke an Dich
    Uta

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  7. Wieso bin ich denn Anonym in den Kommentaren? Ich will mich doch gar nicht verstecken? :O)) Ich hatte nach eurer Gegend gefragt und guck mal, ob ich jetzt erscheine.

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  8. Das "Anonym" war nur einmal - fand ich jetzt auch nicht schlimm, bei so´ner harmlosen Anfrage. Ich glaube das passiert, wenn man sich noch nicht eingeloggt hat. Oder wenn unterm Kommentarfenster die falsche Identität angekreuzt ist. Jetzt isses ja wieder "skiopode" - Judith, erinnere ich mich da richtig?
    LG Uta

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